Mit dem Tod durch Suizid verändert sich alles. Nichts ist mehr so, wie es einmal war.
Wir haben einen geliebten Menschen auf eine sehr tragische Weise verloren. Wir haben nicht gewußt, wie einsam und verzweifelt dieser Mensch in seinem Inneren war, dass er nur diesen Ausweg sah. Uns wurde der Boden unter den Füßen weggerissen! Wir müssen weiterleben, ohne diesen geliebten Menschen und mit vielen unbeantworteten Fragen. Wir versuchen, weiter zu machen wie bisher, aber es gelingt uns nicht. Zusammen können wir nichts ungeschehen machen, aber wir können miteinander unseren Verlust, unseren Schmerz, aber auch hilfreiche Erfahrungen teilen. Wir wollen den Gedanken, Fragen und Gefühlen Raum geben. Wir wollen einander zuhören, Verständnis und Anteilnahme entgegenbringen und Unterstützung geben, indem wir einfach da sind. Wir wollen die Isolation durchbrechen und Hoffnung, inmitten des Chaos, aufkeimen lassen.
Leben wünschen wir uns! Leben-und nicht nur funktionieren!
Trauer nach Suizid
Jährlich nehmen sich ca.10000 Menschen in Deutschland das Leben, davon ca. 690 in Sachsen. Zurück bleiben Angehörige,die sich in ihrer Trauer oft allein gelassen fühlen. Kaum jemand, der nicht selbst betroffen ist, kann ermessen, welch ein Chaos der Gefühle und Gedanken hereinbricht. Tiefe Trauer, Ohnmacht, Sehnsucht, Wut, Verzweiflung, Schuldgefühle, depressive Stimmung, Einsamkeit, Isolation, Verlust von Sinn, Freude und Selbstwertgefühl.... sind nur einige davon.
Doch niemand sollte, mit welchem Problem auch immer, alein bleiben. Die Welt dreht sich unbarmherzig weiter, aber der Verlust des geliebten Menschen wiegt schwer und begleitet uns ein Leben lang. Wir wollen einander beistehen, auf dem Weg zurück ins Leben.
Wir können nichts ungeschehen machen, aber wir wollen der Trauer Raum geben und dem Verstorbenem einen neuen Platz in unserem Herzen. Jeder Mensch und seine Geschichte ist anders. Genauso ist die Trauer jedes Einzelnen individuell. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.
Trau Dich zu trauern - und zu leben!
Der erste und sicher nicht einfache Schritt, ist die telefonische Kontaktaufnahme zu uns.( Die Daten und Termine finden Sie unter der Rubrik Gruppentreffen.) Nach einem Informationsgespräch können Sie sich entscheiden, ob und wann Sie in unsere Gruppe kommen wollen.
TEILNAHME:
Jeder, der einen Menschen durch Suizid verloren hat, ist willkommen. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange der Verlust zurückliegt. Die Teilnahme ist kostenlos, unverbindlich und unabhängig von Herkunft, ethnischen Glauben, religiöser oder politischer Anschauung. Diskretion und ein respektvoller, wertfreier Umgang in der Runde ist selbstverständlich.
Der Kontakt zu anderen Menschen, die dieses Schicksal teilen, hilft bei der Bewältigung der Trauer durch: Gehört werden und Sein dürfen, gegenseitiges Verstehen, Erfahrungsaustausch, wohltuende Gespräche, Fachliteratur, Vernetzung mit anderen Gruppen, der Möglichkeit zum Kontakt mit dem AGUS VEREIN Bayreuth, gelegentlichen Besuchen von fachkompetenten Personen (Seelsorger, Therapeuten, Trauerbegleiter).
Die Teilnahme an der Selbsthilfegruppe kann keine Therapie ersetzen, sondern soll als Ergänzung und Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden.